Nord Route mit Tiran
Die folgend beschriebenen Wracks und Tauchplätze können auf dieser Safari angefahren werden, sind aber letztendlich auch vom Wetter und den Wünschen der Gäste abhängig sowie Genehmigung durch die ägyptischen Behörden.
Abu Nuhas, welches aus dem arabischen übersetzt “Vater des Kupfers” heißt. Seinen Namen bekam das Riff wohl, weil noch Kupferreste der Ladungen der Wracks am Riff zu sehen sind. Da dieses Riff in eine wichtige Wasserstraße (Straße von Gubal) hineinragt ist es kaum verwunderlich, dass hier im Laufe der Zeit insgesamt 4 Schiffe (Ghiannes D. Carnatic, Chrisoula K., Kimon M.) gesunken sind.
“Ghiannes D.” – Der Holzfrachter Der 99 m lange griechische Frachter kollidierte am 19.4.1983 mit dem Riff und sank binnen Minuten. Da die Ladung aus Mahagoni- und Teakhölzern bestand ist sie auch als „Holzfrachter“ bekannt. Laut Augenzeugen änderte das Schiff seinen Kurs und fuhr –ohne bekannten Grund- mit voller Fahr auf das Riff.. Das Schiff ist in der Mitte auseinandergebrochen, wobei der Bugabschnitt ziemlich zerstört ist. Hier sind noch Ankerspill und Motorwinschen zu erkennen. Das Achterteil mit Brücke, Schornstein und Hebekränen ist noch sehr gut erhalten. Die Innenräume sowie der Maschinenraum sind sehr interessant und ohne Probleme zu betauchen. Auch Fotografen kommen hier auf ihre Kosten. Auch ist sie schön mit Korallen bewachsen.
“Carnatic” – Der Weinfrachter Dieser elegant ausgestattete Postdampfer war 98 m lang und als „Dampfsegler oder auch Weinfrachter“ bekannt. Seine Fracht bei seiner letzten Fahrt bestand aus Weinflaschen, Post, Kupferplatten und Baumwollballen. Nur wenige Stunden nach dem Auslaufen von Suez auf dem Weg nach Bombay, lief er auf das Riff. Da die Carnatic schon im Jahre 1869 sank sind ihre hölzernen Decks schon sehr verrottet und nur noch der Stahlrahmen, das Skelett des Decks und der Maschinenraum übergeblieben.
“Chrisoula K.” – Der Fließenfrachter Dieser griechische Frachter ist auf der Fahrt von Italien nach Dschidda, als sie am 30. Oktober 1981 mit dem Riff kollidierte und sank. Sie ist nicht komplett gesunken. Ein kleines Stück ragt immer noch am Riff heraus. Der Heckteil der Chrisula K. ist relativ unbeschädigt und so von innen gut zu betauchen. Ihre Fracht bestand aus Bodenfließen, weshalb sie auch als „Fließenfrachter“ bekannt ist. Noch heute sieht man Fließen im ganzen Inneren des Schiffes verstreut.
“Kimon M.” – Der Linsenfrachter Dieses Wrack ist ein bisschen das Stiefkind bei Abu Nuhas. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, da es am weitesten von dem Ankerplatz der Safarischiffe entfernt liegt, was eine längere Fahrt mit dem Zodiak zur Folge hat, was besonders bei Wellen kein Zuckerschlecken ist. Außerdem ist von der eh relativ unspektakulären Ladung –den Linsen- nichts mehr übrig, was ausnahmsweise nicht an tauchenden Trophäenjägern liegt, sondern über diese reichhaltige Mahlzeit freuten sich die Fische. Und last but not least sollte es mit etwas Vorsicht betaucht werden, da es komplett auf der Steuerbordseite liegt und durch den Wasserdruck über die Jahre immer mehr zerfällt. Trotzdem hat auch dieses Wrack sehenswerte Stellen, wie z.B. die Aufbauten im Mittelteil, den Propeller und den mittlerweile schön bewachsenen Mast.
“SS Thistlegorm” – Britisches Frachtschiff
Der englisch-gälische Name heißt übersetzt „Blaue Distel“. Es wurde 1956 von Jaques-Yves Cousteau entdeckt. Da er allerdings die Positionsdaten geheim hielt wurde es erst 1991 von einer Gruppe deutscher Sporttaucher wieder entdeckt und ist seitdem das wohl bekannteste Wrack im Roten Meer.
Die Thistlegrom hatte gerade eine beschwerliche Afrikaumrundung hinter sich und militärische Geräte für die britischen Truppen in Nordafrika geladen, als sie am 06.10.1941 von einem deutschen Langstreckenbomber (Heinkel HE 111) angegriffen, am hinteren Teil in Höhe des 4. Laderaums getroffen und versenkt wurde. Durch den Treffer explodierte auch ein Teil der Munition und durch eine Serie von Detonationen brach das Heck ab. Die Thistlegorm ist 126 m lang und 17,5 m breit. Ihre Ladekapazität betrug 4898 Tonnen. Das Hauptteil des Schiffes liegt auf ebenem Kiel in 30 m auf Sandgrund. Die Laderäume sind einfach zu betauchen und die Ladung, Motorräder, LKWs und Panzer sind noch gut erhalten. Ein weiterer markanter Punkt ist der Bug mit der Ankerwinde. Etwas abseits, aber gut erreichbar liegt auch eine Lok und Eisenbahnwaggons. Aufgrund der Tiefe und der teils sehr starken Strömung ist ein Tauchgang nicht einfach. Man sollte hier speziell auf seine Dekozeit achten, die man in dieser Tiefe schnell erreicht und bei all den interessanten Sehenswürdigkeiten schnell vergessen kann.
Ras Mohammed Shark- und Yolanda-Reef
Ras Mohammed liegt an der Sinai-Südspitze, in direkter Nachbarschaft zu Sharm el Sheik. Dieses Riff gehören wohl zu den bekanntesten Tauchplätzen im Roten Meer und wurde 1983 von der ägyptischen Regierung zum Nationalpark erklärt. Das Yolanda-Reef bekam seinen Namen durch das zypriotische Handelsschiff, da auf seiner Fahrt nach Aquaba am 2. April 1980 sank. Die beiden rundlichen Riffe liegen knapp vor der Küste, am Rande eines Sandplateaus (5m – 20m) und fallen an der äußeren Seite bis zu 800 m steil ab. Hier beginnt man den Early-Morning-Tauchgang am südlichen Shark-Reef um etwas tiefer im Blauwasser erst nach Großfisch Ausschau halten zu können und kommt dann zwischen den beiden Riffen am Sandplateau (ca. 20 m) wieder in den flacheren Bereich. Dort wird man von Napoleons und Muränen begrüßt. Wenn man an der Außenseite des Yolanda-Reefs entlang taucht stößt man automatisch auf die etwas ungewöhnliche Ladung der Yolanda. Toiletten.
Desweiteren werden die Tauchplaezte um Tiran Island angefahren.
Jackson, Woodhouse und Thomas Reef
Diese Riffe sind nach den britischen Kartographen benannt (Jackson, Woodhouse, Thomas, Gordon). Tiran ist weltberühmt für ihre außergewöhnliche Vielfalt von Korallen und ihrer starken südwestlichen Strömungen. Die Heimat von viel Großfische im Roten Meer.
Jackson Riff – Tiran: Dies ist das nördlichste Riff und am nördlichen Rand liegt das Wrack eines Frachters, das als deutliche Warnung für Schiffe gilt. Die Tauchgänge werden hier in der Regel von den Liegeplätzen auf der Südseite aus begonnen und man taucht nordwärts über einem Wald von spektakulären Gorgonien, Gebläsekorallen, die bei etwa 20 bis 30 Metern beginnen. Es gibt soviel viele verschiedene Arten von Riff-Fischen an diesem Tauchplatz. Der Tauchgang kann auch als Strömungstauchgang vom Ankerplatz aus in Richtung Osten mit dem Riff auf der linken Seite betaucht werden. Hier taucht man entlang einer beachtenswerten Steilwand mit hervorragendem Korallenbewuchs.
Thomas Riff – Tiran: Dies ist das kleinste Riff in der Straße und Tauchen ist hier durch das Wetter bestimmt, da es zu extrem starker Strömung kommen kann. Am Ende der senkrechten Wände findet man auf der südöstlichen Seite ein großen Plateau, das bei ca. 25m beginnt. Dieses Plateau hat oft schlafende Haie auf den Sandflächen und große Gorgonien am Ende.
Gordon Riff – Tiran: Dies ist das südlichste der vier Riffe und hat eine andere Topographie wie die anderen 3 und bietet ein flaches Plateau und Steilwände. Eine große Vielfalt von Riff-Fischen und große Schulen von Zackenbarsche können hier und auf dem sandigen Boden bei 4 bis 5 Metern gesehen werden. Es gibt hier einen Aal Garten. Auf dem Riff befindet sich ein Leuchtturm, wo auch das Wrack der Lovilla aufgefahren ist, das fast parallel zum Wrack am Jackson Reef sitzt.
