Brothers Daedalus Elphinstone

Die folgend beschriebenen Wracks und Tauchplätze können auf dieser Safari angefahren werden, sind aber letztendlich auch vom Wetter und den Wünschen der Gäste abhängig sowie Genehmigung durch die ägyptischen Behörden.

Big Brother   –   Großer Bruder

Das Markenzeichen der Brothers ist der im Jahre 1883 von der englischen Marine erbaute Leuchtturm auf dem großen Bruder, der heute noch durch das ägyptische Militär in Betrieb genommen wird. Das Riff ist 400 m lang und 90 m breit. Auf der Westseite der Nordspitze liegt die „SS Numidia“.

Das englische Frachtschiff war am 20.07.1901 bei gutem Wetter auf dem Weg von Liverpool nach Kalkutta, bei der sie Material für den Ausbau des Eisenbahnnetzes der englischen Kolonie mit sich führte.  Das Unglück passierte um 02.10 Uhr, da der wachhabende Offizier einschlief, dem danach von einem englischen Gericht für 9 Monate die Berufslizenz entzogen wurde. Mehrere Versuche das Schiff zu bergen scheiterten.  

Das 2. Wrack, die “SS AIDA” befindet sich ebenfalls auf der Westseite, nur wenige Meter von der Numidia entfernt.Die „SS AIDA“ war ein Frachtschiff, das 1911 in Frankreich gebaut wurde. Es diente der ägyptischen Marine als Versorgungsschiff und war am 15.09.1957 auf dem Weg das Militärpersonal auf dem Leuchtturm abzulösen. Bedingt durch einen schweren Sturm endete das Anlegemanöver  damit, dass das Schiff auf das Riff prallte und binnen weniger Minuten sank.

Das Wrack steht –wie auch die Numidia- aufrecht im Riff. Da es erst in 30 m Tiefe beginnt ähnelt der Beginn des Tauchgangs eher einem Fallschirmsprung, wo man erst in ca. 25 m die Reisleine zieht, bzw. Luft ins Jacket lässt. Der Bug ist durch den Aufprall zum Teil zerschellt, aber der Rest des Wracks ist gut erhalten und einfach zu betauchen. Allerdings stellt die Tiefe einen gehobenen Anspruch an den Taucher.     

Für all diejenigen, die keine Lust auf Wracktauchgänge haben, bietet der große Bruder auch schöne Alternativen. Wunderschön bewachsene Steilwände, kleine Überhänge und Höhlchen im Flachbereich sowie auch das Südplateau mit seinen Barrakuda-Putzerstationen garantieren herrliche Tauchgänge. Speziell am Südplateau ziehen ein Fuchshai und auch mehrere Napoleons ihre Runden. Manchmal hat man am Ende des Tauchgangs auf dem Weg zum Schiff das Glück Seidenhaien oder Longis zu sehen.

Small Brother    –    Kleiner Bruder

Der sichtbare Inselteil ist rundlich mit einem Durchmesser von ca. 50 m und von einem Saumriff umgeben. Er liegt ca. 1 km südlich vom großen Bruder.

Dass man keine Wracks benötigt um sich als Tauchplatz einen Namen zu machen beweist der kleine Bruder. Auch hier dominieren, wie beim großen Bruder, die extrem von unterschiedlichsten Korallen bewachsenen Steilwände. Besonderes Highlight ist das Nordplateau, dessen erster Absatz auf ca. 30 m  ist und der 2. Absatz auf ca. 45 m endet. Da hier eine Putzerstation für Haie ist kann man zu jeder Tageszeit Glück haben diese beobachten zu können.  Und egal ob man von hier aus an der mit Hartkorallen bewachsenen Ostseite oder der etwas zerklüfteten, mit Überhängen und Höhlchen durchzogene Westseite entlang taucht. Ein Blick ins Blauwasser rentiert sich meist, da hier neben Haien (grauen Riff,- Hammer-, Fuchs- & Seidenhaien) auch Mantas regelmäßig patrollieren. Damit ist aber die Liste an Hochseefischen noch lange nicht erschöpft. Tunfische, Gruppen von Schnappern, Stachelmakrelen, Meerbrassen und Barben fühlen sich weit entfernt von der Küste ebenfalls sehr wohl.
Einen eigenen Tauchgang sollte man dem Gorgoniengarten mit seinen riesigen Fächerkorallen widmen, der sich im südlichen Teil der Ostseite auf ca. 30 m befindet. Mit etwas Geduld findet man auch LANABÜBA´s (Langnasen-Büschel-Barsche), die sich gerne auf den Gorgonien aufhalten, aber aufgrund ihrer Größe nicht so einfach  zu entdecken sind. Beim Austauchen auf der Ostseite sollte man auch nach Barrakuda-Putzerstationen Ausschau halten, da das Beobachten des Putzrituals dieser Raubfische nicht nur für Fotografen und Videofilmer ein  besonderes Erlebnis ist. Wie auch beim großen Bruder hat man auf dem Weg zum Schiff gute Chancen auf Begegnungen mit Seidenhaien oder Longis, die majestätisch ihr Runden ziehen.

Daedalus Reef  im arabischen „Abu Kizan“ oder „Abu El Kizan“ genannt.

Wie die Brother Islands entstand auch das Daedalus Reef aufgrund vulkanischer Aktivitäten die durch Kontinentalplattenverschiebungen ausgelöst wurden und die kleine Insel, die ein sehr großes Saumriff umgibt, ist das Ende eines Riffpfeilers der aus der Tiefe hervorragt.
Eine weitere Gemeinsamkeit ist der Leuchtturm, der im Jahre 1863 erbaut wurde und ebenfalls heute von ägyptischem Militär betrieben wird.
Da das Daedalus Reef eine außerordentliche Größe aufweist und man mehrere Tauchgänge benötigt um das gesamte Riff zu erkunden, haben wir hierfür 2 Tauchtage vorgesehen.

Das Riff hat eine längliche Form, wobei die Nordseite etwas schmaler als die Südseite ist.

Während man das Nordplateau auf ca. 35 m fast gar nicht wahrnimmt und beim Early Morning Tauchgang für eine mystische Stimmung sorgt, ist das Südplateau sehr ausladend und fällt an der Riffwand in ca. 18 m sanft bis auf 40 m ab, wo es  in eine Steilwand übergeht.

Dagegen fallen die langengezogenen Riffwände an der Ost- und Westseite steil ab.

Doch das spektakulärste „Hai-Light“ an diesem Riff sind die Hammerhaie.  
Das Meer ist zwar kein Sealife-Aquarium, wo man unter Garantie spezielle Haie und Fische zu sehen bekommt, aber man hat hier die besten Chancen einzelne und auch Gruppen von Hammerhaien beobachten zu können. Und das nicht nur beim Early Morning Tauchgang am Nordplateau. So konnten wir öfters auch beim zweiten und Nachmittagstauchgang diese majestätischen Tiere, selbst im flacheren Bereich an der West- und Ostseite sowie  am Südplateau bewundern. Damit man sie auch sieht darf man natürlich nicht nur mit der Nase im Riff stecken und Nacktschnecken suchen, sondern sollte immer mit einem Auge im Freiwasser sein. Sobald sich die ersehnten dunklen Schatten der Hammerhaie im Blauwasser zeigen sollte man auf gar keinen Fall versuchen ihnen entgegen zu tauchen. Denn dies hat zur Folge, dass die Tiere umgehend abdrehen und wieder verschwinden. Bleibt man allerdings an Ort und Stelle, kommen sie meist näher um die seltenen „Blubberfische“  in Augenschein zu nehmen. Wer dies schon einmal erleben durfte wird mir zustimmen wenn ich sage, dass dies ein phantastisches und fast unbeschreibliches Erlebnis ist.
Doch gibt es auch weitere Eye-Catcher im tiefen Blau. Graue Riffhaie, Fuchshaie, Schulen von großen Stachelmakrelen, Tunfische und Zackenbarsche durchstreifen das Freiwasser. Sogar Mantas und Walhaie kommen hier ab und zu vorbei.

Besuche auf den Leuchttürmen bei Big Brother und am Daedalus Reef

Da bei  dieser Tour Nachttauchgänge nicht erlaubt sind und man somit ein bisschen mehr Freizeit hat, bietet es sich an, den beiden Leuchttürmen und seinen Bewohnern einen Besuch abzustatten. Wie man sich wahrscheinlich vorstellen kann sind die Leuchtturmwächter über jeden Besuch und der damit verbundenen Abwechslung dankbar. Dieser Besuch schließt nicht nur eine Führung mit Aussicht von dem Leuchtturm mit ein. Nach der Besichtigung wird man zu Tee & Shisha eingeladen und hat zudem die Gelegenheit  ein T-Shirt, das mit einem speziellen „Brother Islands“ oder „Daedalus Reef“-Aufdruck versehenen ist, für 10,- € zu erstehen. Wenn man dazu noch ein Päckchen Zigaretten, eine Tüte Gummibärchen oder etwas Schokolade als kleines Geschenk mitbringt, wird man strahlende Gesichter sehen.

Elphinstone

Im Norden gibt es ein langgezogenes Plateau, das langsam von der Riffwand in ca. 18 m bis auf 45 m abfällt. An strömungsarmen Tagen kann man das gesamte Plateau betauchen. Allerdings sollte man bei Strömung dem Plateau nur ein kleines Stück im Strömungsschatten folgen, damit man aufgrund seiner Grundzeit noch genügend Zeit hat um im strömungsgeschützten, tieferen Bereich wieder zur Riffwand, die bis knapp unter die Wasseroberfläche geht,  zu gelangen. Vor allem, weil auch die relativ langen Steilwände sehr schön mit allen Arten von Korallen bewachsen sind und sich viele Fische dort tummeln. Wer keine Lust auf eine Fahrt mit dem Zodiak hat, kommt bei einem Tauchgang auf dem Südplateau auf seine Kosten.